“Experten”-Studie will Souveränität der EU-Staaten beseitigen
Archivmeldung vom 11.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStudie der Bertelsmann-Stiftung, der ZEW und der Rand Corporation will Souveränität der EU-Staaten beseitigen: “Expertenteam” sieht enormes “Sparpotential” für die EU. Nachdem ich die Überschrift “Internationale Studie: Expertenteam sieht enormes Sparpotential für die EU” eines SPIEGEL-ONLINE-Artikels gelesen habe, viel mir sofort ein, wie man am meisten an der EUdSSR sparen kann: Indem man sie abschafft. Aber das geht ja nicht, denn sonst gibt es Krieg, sagt der Juncker von den Bilderzwergern. Was uns nicht alles angedroht wird, wenn die EUdSSR zerfällt.
Wie will man dann sparen? Etwa die fürstlichen Gehälter des geistigen Proletariats in Brüssel kürzen, das uns mit Salatgurken-Krümmungswinkel und Quecksilber-Bömbchen, getarnt als Glühlampen, das Leben zur Hölle macht? Oder mit der “Verordnung zur Änderung und Aufhebung von Verordnungen im Milchbereich sowie zur Änderung der Margarine- und Mischfettverordnung” (MilchRÄndV)? Das geht auch nicht, denn solange die EU besteht, wird der Wasserkopf in Brüssel immer weiter anschwellen, das ist ein Naturgesetz. Naturgesetze kann man nicht außer Kraft setzen.
Um eine Lösung für das Sparproblems zu finden , musste das geballte Wissen der Bertelsmann-Stiftung (Stiftungen heißen so, weil sie vor der Steuer stiften gehen) und der berüchtigten RAND Corporation her. SPIEGEL ONLINE verbreitet die gute Nachricht im Euroland:
“Die Europäische Union steckt in der Krise, doch um den Weg aus dieser Krise tobt heftiger Streit. Einige EU-Mitgliedstaaten, allen voran Deutschland, wollen den Rest des Kontinents zu einem radikalen Sparkurs verdonnern. Andere Nationen fürchten, dass zu viel sparen die Rezession nur verlängert – und zudem den sozialen Zusammenhalt in den betroffenen Staaten gefährdet.
Einigen können sich beide Seiten nur darauf, dass öffentliche Mittel noch sorgsamer ausgegeben werden müssen – und das ist durchaus möglich, argumentiert eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung, des Center for European Economic Research (ZEW) und von Rand Europe, die SPIEGEL ONLINE vorliegt.
Deren Forscher haben sich durch Datenberge gewühlt und Experten in ganz Europa befragt – um so den “europäischen Mehrwert” zu berechnen: Ausgaben also, die durch Koordination auf EU-Ebene mehr Sinn machen, weil sie effizientere Wirkung entfalten als in den Mitgliedstaaten.”
Die “Krise” ist keine von den Bankstern geplante Krise und die Sparmaßnahmen werden nicht von den Goldman Sachs-Gangstern im Tarnmantel der EZB und der Troika verordnet, sondern es ist Deutschland, das den Rest des Kontinents zu einem radikalen Sparkurs verdonnern will. Die Deutschen müssen wieder einmal den Sündenbock spielen, wobei die antideutsche Propaganda auf typische Klischees zurückgreift, welche bereits seit dem Ersten Weltkrieg bekannt sind.
Und damit immer mehr Geld in die Schatullen der Internationalen Finanzmafia fließen kann, berechnet man gleich den “”europäischen Mehrwert”, nicht ohne darauf hinzuweisen, wie mühsam sich die “Forscher” durch “Datenberge gewühlt und Experten in ganz Europa befragt haben.” Es darf gelacht werden.
Viel eher sollte man davon ausgehen, dass die sinistre Schmieren-”Studie” schon längst in den Schubladen der einschlägigen Verdächtigen verstaubte und nun zur rechten Zeit aus dem Hut gezaubert wird.
Die Ergebnisse der Herkulesarbeit sind beachtlich, schreibt SPIEGEL ONLINE:
- So könnten die EU-Mitglieder allein bis zu 1,3 Milliarden Euro jährlich einsparen, würden sie sich auf einen gemeinsamen Konsulardienst einigen, statt jeweils nationale diplomatische Vertretungen aufrechtzuerhalten……….
- Erhebliches Einsparpotential sehen die Experten auch durch die Einführung integrierter europäischer Landstreitkräfte…….
Nachtigall, ick hör dir trappsen. 1,3 Milliarden Einsparungen beim Diplomatischen Dienst und 8 Milliarden im Falle der “Integrierung” der europäischen Landstreitkräfte? Vergleicht man das “Sparergebnis” mit den Zahlen aus dem Finanzbetrugsdesaster, so sind das allenfalls “Peanuts”, die zu einem “enormen Sparpotential” aufgeplustert werden. Darum geht es auch überhaupt nicht.
Es geht vielmehr um die komplette Aufgabe der Souveränität der europäischen Nationalstaaten, die durch die Einführung eines Europäischen Diplomatischen Dienstes und die Einführung einer Europäischen Armee völlig zur Farce wird, wenn man unterstellt, dass die gemeinsame europäische “Finanzbetrugspolitik” auf Kosten Deutschlands schon längst Realität ist. Gemeinsame Finanzpolitik, gemeinsame Außenpolitik, gemeinsame Kriegspolitik. Das ist der europäische Bundesstaat unter der Knute der Internationalen Finanzmafia.
Politiker wie Mario Monti und Wolfgang Schäuble sagen es ganz ungeniert: Die Krise ist notwendig, um die Europäer dazu zu bringen, eine politische Union und die Abschaffung ihrer Nationen zu schlucken. Das Endziel ist die „Neue Weltordnung“: eine Welt, eine Regierung.
Aber vorerst soll die EUdSSR vergrößert werden. Darüber haben sich die Wahnsinnigen und ihre Stink-Tanks auch schon Gedanken gemacht:
Auszug aus einem Artikel von German-Foreign-Policy:
Ein europäischer Think-Tank mit Verbindung nach Deutschland plädiert für den Aufbau eines EU-kontrollierten “Großraums” vom Polarmeer über Zentralasien und Nahost bis Nordafrika. Die “Group on Grand Strategy” (GoGS) will mit dem “Großraum” (“Grand Area”) dem ihrer Auffassung nach zu errichtenden europäischen Föderationsstaat eine Machtbasis schaffen, die europäische Rohstoffinteressen bedienen und weitestgehend gegen die Einflussnahme außereuropäischer Mächte abgeschirmt sein soll. Die Konzeption, die in vielerlei Hinsicht mit deutschen Interessen konform geht, sieht unter anderem vor, den “Großraum” mit einem Netz von Militärbasen zu überziehen, die “europäisch” und damit jeder nationalen Kontrolle enthoben sein sollen. Dem Beirat der Vereinigung gehört eine Vertreterin der Bertelsmann-Stiftung an, eines der einflussreichsten deutschen Think-Tanks; die Politikwissenschaftlerin bearbeitet für die Stiftung den Themenbereich “Europas Zukunft“.
Liberale Ordnung
Den “Großraum”-Plan hat James Rogers, ein Mitbegründer der Group on Grand Strategy, verfasst. In seinem umfassenden Papier “A new Geography of European Power?” plädiert er dafür, einen solchen “Großraum” (“Grand Area”) unter EU-Kontrolle zu bringen. In diesem Gebiet müssten zivile und militärische Kräfte aus Europa regelmäßig intervenieren, um “Unordnung” zu beseitigen und eine “liberale Ordnung” zu gewährleisten. Der “Großraum” soll Rogers zufolge die “geringste Wahrscheinlichkeit” einer Intervention außereuropäischer Mächte aufweisen und möglichst “kosteneffektiv” mit einer angepassten Gemeinsamen EU-Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu verteidigen sein. Er umfasst ganz Europa inklusive Island und Grönland, greift dann weiter bis nach Zentralasien und auf Teile Südostasiens aus und erstreckt sich schließlich bis nach Nahost und Nordafrika. Orientiert sich die Karte größtenteils an den derzeitigen international anerkannten Grenzen, so verläuft sie im Falle Russlands quer durch dessen Staatsgebiet.
Group on Grand Strategy
Die Group on Grand Strategy, die die “Großraum”-Planungen veröffentlicht, hat sich im Sommer 2011 gegründet – laut ihrem Manifest, um den “europäischen Abstieg” im Zuge der weltweiten Kräfteverlagerung vom Atlantik zum Pazifik zu verhindern. Sie will eine “Plattform für europäische strategische Denker” sein und ein selbstdefiniertes “europäisches Interesse” in der öffentlichen Debatte stark machen. Insbesondere will sie die Diskussion über eine “europäische Großstrategie” fördern. Ihre Vorhaben stuft die Group on Grand Strategy laut ihrer eigenen Zielbeschreibung (“Manifesto”) als “abenteuerlich” ein. Im Beirat (“Advisory Board”) der Vereinigung ist mit der Politikwissenschaftlerin Stefani Weiss eine Mitarbeiterin der Bertelsmann-Stiftung vertreten, die dort für den Themenbereich “Europas Zukunft” zuständig ist und zugleich als Assistentin der Geschäftsführung der deutschen Atlantik-Brücke fungiert. Mit Walter Posch hat im April 2012 erstmals ein Mitarbeiter der vom deutschen Bundeskanzleramt finanzierten Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) einen Beitrag für die Group on Grand Strategy publiziert.
Deutschland: “Terrestrische Macht”
Deutschland wird in den Veröffentlichungen der Group on Grand Strategy ausdrücklich als “terrestrische Macht” (“Landmacht”) eingestuft, die bis heute “beharrlich” an der “Bismarck’schen Landstrategie” festhalte. Diese auf kontinentalen Einflussgewinn zielende Strategie berge jedoch auch für die “Seemächte” Großbritannien und Frankreich Gefahren, heißt es: Es könne in Zukunft zur Bildung einer “deutsch-russischen Achse” kommen, warnt der Group on Grand Strategy-Stratege Luis Simón, ein einstiger Fellow der Volkswagen-Stiftung. “Für den Moment” jedoch halte Deutschland an der EU fest. Simón ergänzt aber, die “britisch-amerikanische Macht” in der Ostsee – gemeint ist die teilweise enge Kooperation der baltischen Staaten und Polens mit den USA und Großbritannien - hindere eine weitere deutsch-russische Annäherung. Ihm zufolge wird Großbritannien in den nächsten Jahren seinen Einfluss in Osteuropa noch weiter ausbauen, um eine Annäherung zwischen Berlin und Moskau zu erschweren. Tatsächlich etwa sind seit dem Jahr 2000 britische Soldaten dauerhaft in der Tschechischen Republik stationiert und haben dort im Jahr 2010 das größte Land-Luft-Manöver des Vereinigten Königreichs durchgeführt. James Rogers ergänzt, eine Abkehr Deutschlands von der “atlantischen Allianz” werde die Rivalität zwischen Berlin und London wieder beleben; “die Geschichte zeigt, dass dann wenig Gutes folgt.”………………..
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http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58384?PHPSESSID=oq8r575amp46o3m47mkk3ccc44
Quelle: Kommentar/Text "politaia.org"