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WAZ: Ärger um den Biosprit

Archivmeldung vom 04.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Scherbenhaufen, klimaschutzpolitische Luftnummer, Schlamperei: Das erwartete Scheitern der deutschen Biosprit-Pläne ist peinlich für Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der nach dem Skandal um wirkungslose Dieselrußfilter und seinem Mallorca-Flug erneut in die Kritik gerät.

Doch der erwartete Stopp für die geplante höhere Beimischung von Biosprit ist richtig. Autos vertragen den "Ökosprit" nicht, doch viel mehr leidet die Umwelt, die es ja eigentlich zu schützen gilt. Die Verheißung, mit Energiepflanzen den Weg aus der Erdölfalle zu finden, ist trügerisch. Um den Biosprit zu gewinnen, werden Regenwälder und Böden zerstört, die das klimaschädliche CO2 speichern. Agrosprit setzt auch die Nahrungsmittelproduktion unter Druck: Der Wettbewerb um Anbauflächen verteuert Lebensmittel, was die Ärmsten trifft. Kraftstoffe aus Biomasse sind richtig. Sie jedoch voreilig zu verordnen, ist der falsche Weg. Auf die zweite Generation synthetischen Treibstoffs gründen sich viele Hoffnungen. Die Brücke dahin ist Spritsparen: die Weiterentwicklung effizienterer Automotoren.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Jürgen Polzin)

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