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Neue Presse Hannover: zu Dioxin-Eiern

Archivmeldung vom 06.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt also wieder Dioxin-Eier. Während dem einen noch der Mund offen steht vor lauter Verwunderung darüber, wie Maschinenöl in ein Lebensmittel geraten kann, gibt der nächste schon Entwarnung: von den paar Eiern, die man ohnehin nur isst, kann man nicht sterben. Die Bauernfunktionäre weisen auf ihre Klientel als Opfer hin, die Politik verspricht strengere Kontrollen, der mutmaßliche Verursacher zeigt sich zerknirscht. Und dann?

Dann kommt garantiert irgendwann der nächste Lebensmittelskandal. Gammelfleisch, künstlicher Schinken, pestizidbelasteter Fisch, antibiotikaverseuchtes Schwein - alles schon gehabt. Und alles äußerst zukunftsträchtig. Denn da gibt es einerseits eine Mischung zwischen unglaublich laxer Einstellung und krimineller Energie bei einigen Herstellern und Händlern in der Lebensmittelbranche. Hier muss klar sein: Pfuscher und Kriminelle gehören an den Pranger. Andererseits ist da der Verbraucher, der die "Geiz-ist-geil"-Mentalität verinnerlicht hat und für möglichst gute Lebensmittel möglichst wenig bezahlen will. Und das in einem Land, in dem es gefühlt die meisten Kochsendungen und -bücher gibt.

Wer billig will, muss damit rechnen, dass billig eingekauft und billig produziert wird - so funktioniert nun mal die Lebensmittelindustrie. Das rechtfertigt kein Gift im Essen, begünstigt aber die Gefahren. Wer das nicht will, kann sein Einkaufsverhalten ändern. Möglichst dort seine Lebensmittel beziehen, wo Qualität überprüfbar ist. Das muss nicht teurer sein, wenn man regional und saisonal kauft. Es ist aber auf jeden Fall gesünder. 

Quelle: Neue Presse Hannover

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