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Lausitzer Rundschau: Bittere Lektion

Archivmeldung vom 04.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Educon Privatschulcampus gGmbH hat mit gefälschten Schülerzahlen offensichtlich nicht nur staatliche Zuschüsse in Millionenhöhe abgezockt. Sie hat auch junge Menschen betrogen, die in ihren Bildungseinrichtungen erfolgreich ins Berufsleben starten wollten.

Die angehenden Assistenten für Tourismus haben Aufnahmegebühr und Schulgeld entrichtet, sogar ihre Bücher selbst bezahlt. Nach der Schulschließung stehen sie vor einem Scherbenhaufen. Ein Jahr Fleiß und Mühe war umsonst, wenn die neue Berufsschule, an die sie nun wechseln müssen, ihre bisherige Ausbildung nicht anerkennt. Bereits vereinbarte Praktika müssen wieder abgesagt werden. So zynisch es klingt, aber wenn sich die Vorwürfe bestätigen, haben die jungen Leute in der Schule auch gelernt, wie dreist in der Erwachsenenwelt mitunter betrogen wird - und wie erfolgreich. Die Staatsanwaltschaft geht von Betrugshandlungen der Educon und ihrer Tochtergesellschaften aus, die bis 2004 zurückreichen. So lange ließ sich das Bildungsministerium hinters Licht führen. Gewissenhafter kontrollieren will man aber auch künftig nicht, um das Verhältnis zu den Bildungsanbietern nicht zu belasten. Diese Reaktion einer Kontrollbehörde ist für die Berufsschüler eine bittere Lektion.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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