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Neue OZ: Schwindende Macht Amerikas

Archivmeldung vom 01.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, diesen Spruch Michail Gorbatschows mag man kaum mehr hören, so abgedroschen ist er. Einen gewissen Reiz gewinnt er aber, wenn, wie im vorliegenden Fall, nicht das verbohrte Regime eines Unrechtsstaates in der Kritik steht. Sondern die doch eigentlich so freiheitsliebenden und demokratiebewegten Amerikaner und Deutschen.

Die USA drehen der UNESCO den Geldhahn zu, weil Palästina aufgenommen wurde. Das hatten sie vorher angekündigt, trotzdem stimmte die weit überwiegende Mehrheit der UNESCO-Mitgliedsländer für die volle Aufnahme. Auch gegen das Votum Deutschlands. Das kann man als Zivilcourage auf globaler Ebene betrachten. Und es belegt, wie einsam es langsam um den Westen mit seinem zögerlichen Eintreten für die Palästinenser wird.

Die Abstimmung zeigt konkret, wie stark die amerikanische Macht momentan schwindet. Die arabischen Staaten ließen sich durch Diplomatie und Drohungen nicht mehr von der Unterstützung Palästinas abbringen. Sogar Frankreich sprach sich für die Aufnahme des nach voller Selbstständigkeit strebenden Kleinstaates aus; die Briten enthielten sich. Israel und seine Partner müssen deshalb einsehen, dass es in diesem Konflikt nicht mehr länger gelingen wird, die Zeit anzuhalten. Wer es versucht, und sei der Spruch noch so abgedroschen, wird schon bald vom Leben bestraft werden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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