Südwest Presse: Kommentar zu Daimler-Chrysler
Archivmeldung vom 16.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWährend Dieter Zetsche im fernen Peking den Aufbruch in ein neues Zeitalter auf dem chinesischen Markt einläutete, ließ er in der Heimat verkünden, dass die Probleme in der alten Welt nicht abreißen wollen.
Jetzt also steckt der US-Autobauer Chrysler wieder
mittendrin im Schlamassel, und zwar viel tiefer, als man es nach den
Aussagen der vergangenen Woche erwarten durfte.
Die neuerlichen Probleme in den USA sind nur zu einem Teil auf die
widrigen Umstände zurückzuführen, die den großen Wettbewerbern GM und
Ford noch mehr Sorgen und noch höhere Milliardenverluste bereiten als
Chrysler. Sie sind vor allem eine Folge des veränderten
Kaufverhaltens der Amerikaner, die angesichts steigender
Energiepreise immer mehr auf kleinere Fahrzeuge um- und aus den
sportlichen Geländewagen aussteigen.
Doch gerade sie sind eine Domäne von Chrysler. Weil der Autobauer aus
Auburn Hills aber ein überschaubares Angebot im Kleinwagensektor hat,
sinken die Absatzzahlen und steigen die Verluste - hausgemachte
Probleme eben. Eine Milliarde Euro wird das Amerika-Abenteuer den
Konzern in diesem Jahr kosten, sofern die Hoffnungen aufgehen, dass
neue Produkte das Geschäft jetzt ankurbeln und die Renditen wieder
beleben. So sicher kann man da nicht sein, nach all den
Überraschungen, die Daimler mit Chrysler in den vergangenen Jahren
immer wieder erlebte.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse