Neue Westfälische Bielefeld: Englische Diplomaten verulken den Pontifex
Archivmeldung vom 26.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo ist er, der Brite. Sein Humor macht vor niemandem halt. Nicht vor dem Königshaus, nicht vor dem Premierminister und erst recht nicht vor dem Papst. Wenn damit Gefühle verletzt werden - sorry! Der Brite ist zwar nicht nachtragend, aber er vergisst auch nichts.
Erst recht nicht das große Schisma von 1533, als die Anglikaner sich von der katholischen Kirche abspalteten, weil der Papst die Ehe von König Heinrich dem VIII. nicht annullieren wollte. Henry machte sich kurzerhand selbst zum Oberhaupt der Staatskirche. Noch heute trägt der britische Monarch den Titel Verteidiger des Glaubens. Die Arbeit macht aber der Erzbischof von Canterbury. Den Zölibat hat die Anglikanische Kirche lange abgeschafft, sie weiht Frauen zu Priestern und traut Homosexuelle. Was den Papst ärgert. Deshalb will er den Briten ins Gewissen reden. Dabei kommt ihm gelegen, dass es weltweit Unruhe unter konservativen Anglikanern gibt. Einige streben gar zurück in die Mutterkirche. Die wären dem Papst willkommen. Nicht nur, aber auch, weil ihm auf dem Kontinent derzeit die Schäfchen in Scharen davon laufen.
Quelle: Neue Westfälische