Rheinische Post: Guttenberg gibt sich unbelehrbar
Archivmeldung vom 11.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Fall Guttenberg und kein Ende: Der zurückgetretene Verteidigungsminister, der sich früher gekonnt medial in Szene zu setzen wusste, darf sich nicht darüber beklagen, dass ihn trotz seines Rücktritts weiterhin negative Schlagzeilen begleiten.
Es macht einen gravierenden Unterschied, ob ihm bei seiner - inzwischen zu Recht aberkannten - Doktorarbeit lediglich Fehler unterlaufen sind, wie er es darstellt, oder ob es sich um eine vorsätzliche Täuschung handelt, wie die Uni Bayreuth jetzt herausgefunden haben will. Dass Guttenberg die Wissenschaftler daran hindern will, ihr Gutachten zu veröffentlichen, zeugt nicht gerade von einem reinen Gewissen jenes Mannes, der vor noch nicht allzu langer Zeit die Politiker zu mehr Demut ermahnt hat. Schlimmer noch: Er scheint unbelehrbar zu sein und pocht offenbar weiterhin darauf, nicht bewusst getäuscht zu haben. Für wie dumm hält er eigentlich die Öffentlichkeit und vor allem all jene, die in jahrelanger, mühevoller Forschungsarbeit auf redliche Weise ihren akademischen Grad erworben haben? Die Causa Guttenberg wirft aber auch einen dunklen Schatten auf die beteiligten Professoren der Uni Bayreuth. Hier muss lückenlos geklärt werden, wie es dazu kommen konnte, dass des Barons dreiste Flickschusterei mit der Bestnote geadelt wurde.
Quelle: Rheinische Post