Rheinische Post: Integration - Illusion
Archivmeldung vom 05.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Warnsignale werden immer deutlicher: Der Multi-Kulti-Traum der Niederlande ist jäh zerplatzt. In Frankreich gehören Straßenschlachten in Einwanderer-Ghettos fast zur Tagesordnung. Die Verlierer einer unehrlichen Gesellschaft fordern ihren Tribut. Wenn Deutschland aus den Krawallen beim Nachbarn etwas lernen kann, dann dies: Eine Ausländerpolitik, die aus falsch verstandener Höflichkeit um die wahren Probleme herumredet, ist eine Zeitbombe.
Auch hierzulande ist Integration vor allem eine Illusion. Deutsche
und türkische Menschen etwa bewegen sich in zwei getrennten Welten.
Viele türkische Familien ziehen sich in eine eigene Lebenswelt zurück
- Deutschland ist Wohnort, die Türkei ist Heimat. Und bei
Einheimischen hat sich in Deutschland über Jahre offenbar die Haltung
verfestigt, dass warme Worte und ein Döner-Kauf pro Woche als
Integrationsleistung ausreichen.
Deutschland aber ist verantwortlich für die Menschen, die hierher
geholt wurden. Die Integrationspolitik muss endlich nachholen, was in
Jahrzehnten versäumt wurde. Wer vor allem den Jüngsten einen fairen
Zugang zum Bildungssystem bieten will, muss das bereit stellen, woran
es besonders fehlt: Geld.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post