Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Waffenrecht
Archivmeldung vom 14.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon Winnenden geht ein Signal aus. Das ist gut so. Könnten die betroffenen Familien die Verschärfung des Waffenrechts formulieren, wäre ein völliges Verbot von Faustfeuerwaffen in Privathand angesagt. Soweit können und wollen Politiker, zumal in einem Wahljahr nicht gehen.
Und es könnte auch den nächsten Amoklauf nicht ausschließen. Schon bisher gab es die Plicht zur sicheren Aufbewahrung. Außerdem dürfte die Zahl der illegalen Schießgeräte, die herumliegen, die der angemeldeten noch übersteigen. Die Möglichkeit einer unangemeldeten Überprüfung ist sinnvoll. Tausende Kontrolleure sind dazu nicht nötig: Treffen kann es jeden Waffenbesitzer jederzeit, darin liegt die Wirkung. Auch eine Amnestie für die Abgabe "schwarzer" Waffen oder die Anhebung der Altersgrenze für den Umgang mit schweren "Knarren" im Verein, all das ist richtig und hätte längst realisiert werden können. Doch was in einer solchen Gesetzesnovelle das Verbot von Spielen mit Paintballwaffen zu suchen hat, die Farbkleckse verschießen, erschließt sich nicht. Das sind populistische Schrotschüsse. Wo bleibt dann das Verbot von Killerspielen am PC? Fallen auch Indianerspiele mit Pfeil und Bogen darunter? Hier wird ein Gesetz zur Farce, weil pädogogisch-pazifistischer Übereifer daran mitgeschrieben hat.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung