Lausitzer Rundschau: Zur Förderalismusreform: Die Unvollendete
Archivmeldung vom 08.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNun ist der Weg für die Föderalismusreform endgültig frei. Im Bundesrat waren neben den Lobeshymnen über so viel Reformfähigkeit der deutschen Politik auch die durchaus berechtigten, skeptischen Töne vor allem der kleinen Länder unüberhörbar.
Unter dem
Strich gilt jedoch: besser diese Reform als gar keine Reform.
Noch ist sie ja nicht formvollendet. Im Herbst soll damit begonnen
werden, die Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern auf neue Füße
zu stellen. Erinnert man sich zurück, wie um Kompetenzen und
Zuständigkeiten geschachert und gestritten wurde, dann wird man sich
ausmalen können, was Bund und Ländern noch an Konflikten und
Kungeleien bevorsteht. Schließlich geht es um Milliarden, die anders
verteilt werden sollen. Dann heißt es Arm gegen Reich.
Nicht wenige Ministerpräsidenten würden dieses heikle Unterfangen am
liebsten aussitzen. Entsprechend vage fiel die gemeinsame Erklärung
aus, die zweite Stufe der Reform auch wirklich angehen zu wollen. Der
politische Preis für eine sinnvollere Finanzverteilung könnte
schließlich für manchen Länderfürsten zu hoch sein.
Recht hat allerdings die FDP: Ohne die Neuordnung der
Finanzbeziehungen ist die Föderalismusreform unvollendet. Und wenn
man sich daran macht, muss es in der Tat auch um die Verankerung
eines Neuverschuldungsverbots im Grundgesetz gehen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau