Landwirte Opfer oder Täter?
Archivmeldung vom 28.01.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den letzten Jahrzehnten hat sich die Landwirtschaft und Umwelt leider zum Negativen gewandelt.
Verbraucher und Umweltschützer beklagen das Fehlverhalten der Landwirte.
Landwirte beklagen das fehlende Verständnis der Bevölkerung gegenüber deren
Produktionsweisen.
Als jemand der zwischen den beiden Seiten steht, versuche ich etwas aufzuklären, was
natürlich bei längeren Vorträgen einfacher möglich ist.
Vorwürfe an die Verbraucher und Handel:
Die Mehrzahl möchte sehr kostengünstige Produkte und sieht sehr häufig Landwirte als untere ‚Kaste‘ an. Sehr häufig wird man auch trotz akademischen Graden mit
Arbeitsanzug von bestimmten Gruppen von Mitbürgern sehr seltsam bei der praktischen
Arbeit in der Landwirtschaft angemacht. Meines Erachtens sollte die praktische Arbeit in der Landwirtschaft besser bewertet werden. Wenn man überhaupt Subventionen an die
Landwirtschaft vergibt, so sollten diese meines Erachtens Arbeitsplatzsubventionen sein,
die jedoch nur gewährt werden sollten, wenn auch ohne Schädigung der Umwelt
bewirtschaftet wurde.
Vorwürfe an die anderen Naturschutzvereine:
Viele Umweltschützer haben ein bestimmtes vorgefertigtes Naturbild vor sich, wie z. B.
Heideflächen, Margeriten-Wiesen, Moore. Schafherden, die aber nicht vom Wolf gefressen
werden sollen und dieser möglichst auch tagsüber sichtbar sein soll, d. h. ‚Tierpark Natur‘.
Kostengünstige ganzjährige Tierhaltungsformen im Freien werden oft als Tierquälerei
angezeigt und es werden selbst für Schafe Ställe gefordert. Dass ganzjährige
Tierhaltungsformen gehen, zeigen verwilderte Kühe, Schafe (sogar ohne scheren), Pferde
in auch kalten Regionen wie Alaska, Kanada, Island oder Neuseeland.
Vorwürfe an die anderen Landwirtschaftsvereine Landwirtschaftskammern bzw. Ämter:
Landwirte können nur einmal ihr Geld ausgeben. Viele landwirtschaftliche Betriebe wurden durch die anderen landwirtschaftlichen Vereine und auch durch die Kammern bzw. Ämter zu sehr seltsamen Investitionen in den letzten Jahrzehnten gedrängt oder fehl beraten. Viele Berater in sogar Genossenschaften und landwirtschaftlichen Vereinen werden am Umsatz des Verkaufs der Produkte beteiligt und beraten, deshalb selten zum mikroökonomischen Wohl des landwirtschaftlichen Betriebes. Öffentliche Stellen sind leider seit Jahren von Drittmittel abhängig und singen deshalb heute mehrheitlich das Lied ihrer Drittmittelgeber. Zudem große Angstverbreitung wegen Erregern und angebliche Seuchen, obwohl die Verordnungen im Seuchenfall sehr wohl die giftfreie Methode beschreiben. Weshalb dann nicht vorbeugend gegen alles? D. h. Landwirte werden selten fachlich neutral beraten oder geschult. Landwirte können aber nur einmal ihr Geld ausgeben, entweder für notwendige Düngung und Technik oder für nicht notwendige Pestizide und teilweise teure Ställe statt ganzjähriger Weidehaltung. Alle anderen Vereine der Landwirtschaft und des Umweltschutzes wissen seit 2001 und spätestens seit 2004, dass alle Pestizide in der Anwendung illegal sind und es kostengünstigere Produktion durch gezielte Düngung und anderer Technikformen gibt und dabei die Böden jedes Jahr nicht mehr schlechter werden. Die Weitergabe der Information wird jedoch von unseren konkurrierenden landwirtschaftlichen Vereinen und Kammern und Ämtern mit nur wenigen Ausnahmen seit nun 20 Jahren abgelehnt. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass die Berater dort, sich selbst nicht mehr umschauen?
Vorwürfe an die Landwirte:
Viele Landwirte aber auch andere Berufe, meinen sie müssten sich nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss (Gehilfenbrief, Meisterbrief, Techniker, Studienabschluss) nicht mehr fortbilden. Somit bekommen diese auch keine Innovationen mit. Viele meinen sie würden nach der Tradition handeln, hinterfragen aber nicht, was sich in den letzten 100 Jahren geändert hat. Zur Änderung gehört:
- die Bodenzerstörung durch fehlende ausreichende Kalkung mit wirksamen Kalken
- die Bodenverdichtung durch zu schwere Maschinen
- die Bodenschädigung durch Pestizide (Spritzmittel und Beizmittel)
- die Bodenschädigung durch den Abbau von Humus durch falsch betriebenen Ackerbau.
- einseitige Betriebsformen
- einseitige Tierhaltungsformen in Ställen
- der Glaube an schlimme Krankheiten bei Pflanze und Tier
Unsere Angebot an die Gesellschaft seit 2005 als Verein
Schulung zur gesetzeskonformen kostengünstigen Produktion von Pflanzen und Tieren ohne den Einsatz von Pestiziden (Giften) auch keine Biogifte wie bei dem heutigen Bioanbau.
Dadurch keine Schädigung von Umwelt, Mensch, Tier und Pflanze mehr durch die konventionelle und biologische Landwirtschaft. Diese Form der Landbewirtschaftung macht auch Biotopvernetzung und Ackerrandstreifenprojekte überflüssig.
Niemand muss in der Landwirtschaft und im Umweltschutz Angst vor Erregern oder Seuchen haben.
Niemand muss in der Landwirtschaft und im Umweltschutz glauben, das Böse (Erreger und Viren) mit dem Bösen (Giften) bekämpfen zu müssen.
Bitte folgende links von mir / uns beachten:
Archiv 2018 – grippearchiv.org
Artikel, Presse, Mitteilungen des Umweltbund
Pflanzenbau ohne Pestizide des Umweltbund e.V., Heutrocknung
Umweltbund e.V. #NoPesticides #NoGMO
Quelle: Leserbrief Dr. Friedhelm Berger