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Westfalenpost: zum Insektensterben

Archivmeldung vom 19.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Gefühlt hat es jeder längst registriert. Die Zahl der Insekten geht zurück. Weniger an der Windschutzscheibe am Wagen, weniger unter der Laterne, weniger Stiche am Sommerabend. Alles gut. Warum sich beunruhigen?

Es gibt schließlich knapp eine Million Arten, die mit uns leben. Sie fliegen über uns, kreuchen und fleuchen unter und neben uns. Es lohnt nicht, sich über ihren Verbleib Gedanken zu machen. Zu kurz gedacht. Das wirbellose Kleingetier macht zwei Drittel allen Lebens auf der Erde aus. Und die Wissenschaftler warnen: Wenn wir so weiter machen wie bisher, werden große Landstriche unbewohnbar für die meisten Formen des Lebens. Gegenwärtig, so heißt es, befinden wir uns auf dem Kurs zu einem ökologischen Armageddon und hinterlassen unseren Enkeln eine hochgradig verarmte Welt.

So drastische Formulierungen sind wohl notwendig, um eine Wende bei der Verwendung hochwirksamer Insektengifte einzuleiten. Welchen Sinn hat eine intensive landwirtschaftliche Nutzung, wenn wir buchstäblich damit den Boden unter den Füßen verlieren, weil wir den Ertrag der Ernte im Visier haben. Wir müssen den Blick über den Horizont schweifen lassen. Wenn nicht findet der Frühling bald ohne Vogelstimmen statt. Eine stumme Natur. Das macht Angst.

Quelle: Westfalenpost (ots) von Joachim Karpa

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