Rheinische Post: Minister Laschet blamiert sich
Archivmeldung vom 07.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPeinlich, chaotisch, unfassbar es fällt schwer, die richtigen Worte für die aktuelle Amtsführung des nordrhein-westfälischen Ministers für "Generationen, Familie, Frauen und Integration", Armin Laschet, zu finden.
Großspurig hatte der CDU-Politiker am Freitag verkündet, das erste NRW-Erziehungscamp in Neukirchen-Vluyn errichten zu wollen. Gestern räumte der Minister kleinlaut ein, sich bei der Örtlichkeit der Einrichtung vertan zu haben: Das Heim sei in Bedburg-Hau geplant, er habe da etwas verwechselt. Für 48 Stunden hat ausgerechnet der Familienminister Tausende Familien am Niederrhein unnötig verunsichert. Darüber hinaus offenbarte er ein seltsames Amtsverständnis, indem er mit seiner dann noch fehlerhaften Informationspolitik die kommunalen Gremien überging. Laschet lästert gern über Kollegen, sie würden ohne Kenntnis in der Sache über Jugendpolitik reden. Jetzt gibt er selbst das beste Beispiel für seine These ab. Bleibt zu hoffen, dass die Landesregierung wenigstens solider arbeitet, als sie in der vergangenen Woche beim Thema Jugendkriminalität kommuniziert hat. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sollte es allerdings nicht allein bei der Hoffnung darauf belassen, sondern dies in seinem Kabinett schnellstens sicherstellen.
Quelle: Rheinische Post