Lausitzer Rundschau: Jugendschützer kritisieren Gerichtsshows
Archivmeldung vom 07.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Jugendschützer weisen aus gutem Grund auf ein Ärgernis hin, wenn sie die Gerichtsshows im Fernsehen kritisieren. Zu einer Zeit, in der insbesondere in den Ferien Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm sitzen, laufen diese wirklichkeitsfremden Sendungen, in denen zunehmend auch rohe Gewaltszenen auftauchen.
Mit
Kriminalität und der Strafverfolgung hat das alles wenig zu tun. Die
Shows sind keine Einübung in den Rechtsstaat, sondern eine schlechte
Karikatur der Arbeit der Justiz. Tatsächlich leben sie von
Gewaltdarstellungen und Sex. Mancher wird jetzt darauf verweisen,
dass solchen Ärgernissen doch am einfachsten zu begegnen ist, wenn
die Eltern ihrer Verantwortung gerecht werden und besser darauf
achten, was ihr Nachwuchs sich anschaut. Natürlich hat er damit sehr
Recht. Wenn allerdings eine Gesellschaft sich ansonsten angestrengt
Gedanken macht, wie sie wieder kinderfreundlicher wird und sich das
auch einiges kosten lassen will, dann soll sie Mütter und Väter nicht
missbrauchen. Sie sind nicht dafür da, dem alltäglichen
Erwachsenenschrott im Fernsehen, im Internet oder sonst wo
hinterherzukehren. Was Kindern nicht zugemutet werden soll, gehört
nicht in die Öffentlichkeit und im Fernsehen nicht in den Nachmittag.
Es wäre also gut, wenn die Landesmedienanstalten eingreifen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau