Neue OZ: Entlastungsdebatte
Archivmeldung vom 16.10.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie "FAZ" und ihre Sonntagszeitung machen Stimmung gegen die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmindustrie. 100 Filme ab 12 haben sich die Journalisten angesehen; jeden zweiten fanden sie für Zwölfjährige ungeeignet. Das heißt natürlich überhaupt nichts: Redakteure sind ja keine Jugendschützer. Aber als Aufreger taugen die Freigabekriterien immer. Für die Ausgewogenheit sorgt dann die Anzeigenabteilung: In die FSK-Berichte auf faz.net ist immer wieder Werbung für den "FSK 18 Uncut DVD Shop" eingeklinkt.
Die Klage über Jugendschützer hat etwas wunderbar Entlastendes: Es ist leicht, mit der FSK darüber zu streiten, ob ein Swingerclub in "Elementarteilchen" nun für Zwölfjährige oder erst für 16-Jährige auszuhalten ist. Tatsächlich werden die meisten Zwölfjährigen den Film ganz einfach langweilig finden.
Spannend wird es für Jugendliche gerade da, wo Verbote herrschen. Und wer seinen Mut an Ab-18-Schockern wie "Hostel" beweisen will, geht ins Internet. Hier ist es mit dem FSK-Stempel leider nicht mehr getan. Einfluss können nur die Eltern ausüben - indem sie sich für den Medienkonsum ihrer Kinder interessieren. Und hin und wieder auch mal mit ihnen darüber sprechen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung