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Neues Deutschland: zur weltweiten Klimapolitik

Archivmeldung vom 01.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der vom früheren Weltbank-Chefökonom Nicholas Stern vorgelegte Report über die dramatischen Folgen des Klimawandels wirkt wie eine Verbalattacke auf George W. Bush. Und so ist es kein Zufall, dass die Autoren den Finger auf die absehbaren wirtschaftlichen Verluste legen.

Damit treffen sie Bush an seinem wundesten Punkt: Sein Hauptargument für die Weigerung, dem Kyoto-Protokoll beizutreten, lautet: Eine Verpflichtung zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen gefährdet das Wachstum. Die britischen Wissenschaftler rechnen ihm vor, dass Nichts-tun noch viel teurer käme.
Der Stern-Report setzt Bush unter Druck, seine Blockadehaltung in der Klimapolitik aufzugeben. Gleichzeitig könnte er international einen Führungswechsel einläuten. Die britischen Auftraggeber, allen voran Premier Blair, machen sich seit einiger Zeit für effiziente Maßnahmen stark. Eine Rolle, die bislang die deutsche Regierung für sich reklamierte, auch wenn die wirklichen Taten zu Hause in keiner Relation zu den Reden standen. Kanzlerin Merkel macht sich für eine sichere Energieversorgung mit dem Schwerpunkt fossile Brennstoffe stark. Und Umweltminister Gabriel versteht sich, wie die Idee eines grünen Industriekabinetts zeigt, zunehmend als Exportförderer deutscher Technologien. Dies bedeutet mit Blick auf die anstehenden deutschen Präsidentschaften in EU und G 8 nichts Gutes: In Sachen Maßnahmen gegen den Klimawandel herrscht nämlich enormer Zeitdruck.

Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland

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