Rheinische Post: Abzocker beim Gas
Archivmeldung vom 08.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit 1998 sind die deutschen Energiemärkte geöffnet. Doch davon haben Gaskunden nichts gemerkt. Zum einen liegt der Import in den Händen weniger Konzerne wie etwa Eon Ruhrgas. Und zum anderen nutzen viele Stadtwerke ihr natürliches Monopol in der Nahversorgung aus.
Natürliches Monopol heißt: Zu den Verbrauchern gibt es je nur eine
Leitung, und die gehört meist einem Versorger. Ökonomisch macht es
auch keinen Sinn, dass Dutzende Anbieter Leitungen parallel verlegen.
Wettbewerb gibt es dann aber nur, wenn Konkurrenten ihr Gas zu
vertretbaren Gebühren durchleiten dürfen. Davon wollen viele
Stadtwerke trotz Verbände-Vereinbarung nichts wissen. Schlimmer noch:
Sie zocken ihre Kunden ab, solange es geht. Obwohl das
Wirtschaftsministerium Dutzende NRW-Versorger abgemahnt hat, gibt es
noch immer große Preisunterschiede. Nun haben Kartellbehörden und
Landesregierung erkannt, wie gut man mit diesem Thema Werbung in
eigener Sache machen kann. Sei's drum. Das Ergebnis zählt. Das haben
die Verbraucher am Ende maßgeblich in der Hand. Der Strommarkt zeigt:
Nur wenn genug Verbraucher künftig von Wechselmöglichkeiten Gebrauch
machen, geraten raffgierige Stadtwerke und damit die Preise unter
Druck.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post