Lausitzer Rundschau: Nordkorea will Gespräche über Atomprogramm beenden
Archivmeldung vom 15.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Regime des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il pokert weiter. Der angedrohte Abbruch der weiteren Gespräche über das Atomprogramm des kommunistischen Staates reiht sich ein in eine Strategie des Feilschens und Pokerns, mit dem Pjöngjang die Außenwelt hinhält und sich eine Atempause zu verschaffen versucht.
Der Vorwand für das brüske Auftreten - eine UN-Sicherheitsrat-Resolution zum versuchten Start einer ballistischen Rakete - weist aber auch auf die Schwäche hin, die hinter den Drohgebärden steckt. Militär-Experten werteten den Raketenversuch als erneuten Fehlschlag, der zeigt, wie weit entfernt das Land derzeit davon ist, eine unberechenbare Gefahr für seine Nachbarn und vor allem für die USA zu werden. Das Pokerspiel einer verbrecherischen Machtclique muss so ernst nicht genommen werden. Viel wichtiger ist es, mit der chinesischen Führung Klartext zu reden. Denn ohne die Unterstützung aus Peking wäre das Regime in Pjöngjang in erheblich größeren Schwierigkeiten. Es könnte innerhalb weniger Wochen destabilisiert werden, sollten die Verantwortlichen in China dies für opportun halten. Noch aber halten sie den einstigen ideologischen Weggefährten im Prinzip die Treue. Dass Peking allerdings die UN-Resolution passierten ließ, muss in Nordkorea die Alarmglocken schrillen lassen.
Quelle: Lausitzer Rundschau