Neue OZ: Grenzen in Sichtweite
Archivmeldung vom 15.10.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchöne neue Internet-Bücherwelt für Autoren? Jeder, der ein Buch veröffentlichen will, kann das und braucht keinen klassischen Buchverlag mehr. E-Book-Erfindung und Selbstverlags-Portale im Internet sei Dank. Diese Phase der unbegrenzten Möglichkeit im Netz wird allerdings in der Geschichte des Buches wohl nur eine kurze Episode bleiben. Und Nachrichten von unbekannten Autoren, die per Selbstverlag zum E-Book-Millionär wurden, Einzelfälle.
Denn die Grenzen sind jetzt schon sichtbar: Selbstverlage im Netz werden wirtschaftlich nur am Markt bestehen, wenn sie ein eigenes, glaubwürdiges Programmprofil haben. Das heißt, sie müssen zwangsläufig Manuskripte nach bestimmten Kriterien auswählen. Wer online keine Fan-Basis pflegt, der wird auch hier nicht als Autor wahrgenommen werden oder einen Verlag für eine gedruckte Version seines Buches finden.
Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass die Billigverlegerei für Autoren eine ähnliche Entwicklung nehmen wird wie die Billigfliegerei für Reisende: Die Sicherheitsgebühr übersteigt am Ende den Eintrittspreis. Der Sicherheitsaufschlag, den auch das Internetkaufhaus Amazon über kurz oder lang von seinen Autoren verlangen muss, wird Lektorat-Euro heißen, vor allem um zu garantieren, dass ein E-Book im Selbstverlag kein Plagiat ist.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)