Rheinische Post: RAG und Politik
Archivmeldung vom 31.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGerade verschanzen sich die Unterhändler von RAG-Konzern, Bundes- und Landesregierung in den Gräben eines Kampfes um Macht und Einfluss im Ruhrgebiet. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will keinen Börsengang der RAG, bei dem eine Stiftung sich als Machtfaktor in NRW etablieren kann.
RAG-Chef Werner Müller wiederum sieht sich nicht als
operativer Manager eines Dax-Konzerns, sondern als politischer
Gesellschafter, der die großen Linien des Konzerns und der Region im
Blick hat. Er will Einfluss nehmen: auf Strukturentscheidungen,
Zukunftsinvestitionen und Management des neuen Konzerns.
In vielen Führungsetagen von Wirtschaft und Politik wird Müller
stärker als Rüttgers gesehen. Dass auch die Bundes-FDP Müller jetzt
auf höchster Ebene den Rücken stärkt, muss Rüttgers alarmieren. Auch
die NRW-FDP hat sich anders als Rüttgers nicht eindeutig auf eine
Ablehnung Müllers festgelegt. Es könnte noch einsam werden um den
Ministerpräsidenten. Mit dem Einsatz für den SPD-nahen Müller hat die
Bundes-FDP außerdem die Tür zu neuen Koalitionsoptionen einen Spalt
breit geöffnet. Damit ist eingetreten, was Rüttgers verhindern
wollte: Werner Müller hat schon Politik gemacht.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post