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Hunderte Todesopfer durch israelische Luftangriffe - Krieg im Libanon

Archivmeldung vom 25.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Thomas Röper schrieb den folgenden Kommentar: "Der faktische Krieg zwischen Israel und dem Libanon eskaliert. Bei israelischen Bombenangriffen sind hunderte Menschen getötet worden und Israel will seine Angriffe weiter verstärken. Nach den Explosionen von Pagern und Funkgeräten, bei denen Dutzende getötet und tausende verletzt wurden, hat Israel seine Angriffe auf den Libanon ausgeweitet. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat die aktuellen Entwicklungen zusammengefasst und ich habe die Zusammenfassung der TASS übersetzt."

Röper weiter: " Beginn der Übersetzung:

Hunderte Opfer im Südlibanon und „schwierige Tage“ für Israel: Die Eskalation im Nahen Osten

Die Zahl der Opfer der israelischen Luftangriffe auf bewohnte Gebiete im Südlibanon hat 274 erreicht, sagte der amtierende libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte seine Mitbürger seinerseits, dass „schwierige Tage“ bevorstehen.

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Situation zusammengefasst.

Gegenseitige Angriffe

Dutzende von Kampfjets der israelischen Luftwaffe haben am 23. September „in mehreren Wellen“ rund 800 militärische Ziele der Hisbollah im Südlibanon, in der Bekaa-Ebene und tief im libanesischen Territorium angegriffen, teilten die israelischen Verteidigungskräfte mit. Das israelische Militär erklärte außerdem, es habe einen „gezielten Angriff“ auf eine Einrichtung in Beirut durchgeführt.

Nach der Version des israelischen Militärs versteckten die Anhänger der Bewegung in dem Wohngebiet Waffen, darunter auch Raketen. Armeesprecher Daniel Hagari forderte die Bewohner des Südlibanon auf, sich von Orten fernzuhalten, an denen Waffen der Hisbollah vermutet werden.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ist die Zahl der Opfer der israelischen Angriffe auf 274 gestiegen, darunter 21 Kinder. Nach Angaben des amtierenden Gesundheitsministers des Landes ist das das erste Mal, dass die Libanesen seit dem Ende des Bürgerkriegs 1975-1990 solche Verluste hinnehmen mussten. Nach Angaben des Fernsehsenders Al Hadath TV wurden bei den israelischen Luftangriffen unter anderem drei religiöse Persönlichkeiten getötet, die der schiitischen Hisbollah-Bewegung angehören.

Die schiitischen Hisbollah-Milizen reagierten auf die heftigen Luftangriffe mit dem Beschuss aus zahlreichen Raketenwerfern auf israelische Militärziele und Siedlungen im Norden des Landes. Nach Angaben des Fernsehsenders Al Manar feuerten die schiitischen Kämpfer 35 Raketen auf Ober- und Untergaliläa ab und trafen Feldlager und Waffendepots in Yokneam Ilit, Namer und Eliakim. Aus der Umgebung der Städte Tiberias und Safed sowie aus dem Gebiet des Luftwaffenstützpunkts Meron wurden Explosionen gemeldet. Nach Angaben des Pressedienstes der israelischen Armee wurden aus dem Libanon etwa 55 Raketen abgefeuert, von denen einige von der Luftabwehr abgefangen wurden.

Die Erklärungen der Beteiligten

Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Miqati bezeichnete die Angriffe auf libanesisches Gebiet als „Vernichtungskrieg“ und rief die internationale Gemeinschaft auf, Israel aufzuhalten. Die Luftangriffe israelischer Kampfflugzeuge und die anhaltende Bombardierung des Südlibanon hätten zur Massenflucht von Zivilisten geführt, sagte der libanesische Umweltminister Nasser Yassine.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte am Montagabend, dass die Angriffe auf Militäreinrichtungen, Raketendepots und schiitische Hisbollah-Kommandeure im gesamten Libanon ausgeweitet würden. Israel gehe proaktiv vor und zerstöre „Tausende von Raketen und Flugkörpern, die auf israelische Städte und israelische Bürger gerichtet sind“, sagte Ministerpräsident Netanjahu. Er fügte hinzu, dass „das erst der Anfang ist“. Außerdem wies der israelische Ministerpräsident darauf hin, dass „schwierige Tage“ bevorstehen, und forderte seine Mitbürger auf, die Anweisungen des Oberkommandos zu befolgen.

Der Hintergrund der Eskalation

Die Spannungen zwischen Israel und dem Libanon erreichten eine neue Stufe, als es am 17. und 18. September im Libanon zu einer Reihe von Explosionen kam. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums starben an diesen beiden Tagen 70 Menschen bei den Detonationen von drahtlosen Kommunikationsgeräten, und 770 Verletzte befinden sich in Krankenhäusern, 152 davon auf der Intensivstation. „Die Hisbollah” beschuldigte Israel, die Explosionen organisiert zu haben, und ihr Führer Hassan Nasrallah bezeichnete sie als “faktische Kriegserklärung”.

Die israelische Regierung äußerte sich nicht direkt zu den Geschehnissen, kündigte aber die Intensivierung der Militäroperationen im Norden an, woraufhin die israelische Luftwaffe mit massiven Angriffen auf die Grenzgebiete im Südlibanon begann und am 20. September Beirut angriff und dort 16 Kommandanten des militärischen Flügels der Hisbollah eliminierte.

Nach Angaben der israelischen Regierung haben die verstärkten Angriffe auf Ziele im Libanon die Rückkehr von rund 80.000 Bewohnern von Siedlungen im Norden Israels zum Ziel, die wegen des ständigen Beschusses der Grenzgebiete durch die Hisbollah evakuiert wurden. Diese Angriffe finden seit dem 8. Oktober 2023 statt, als schiitische Milizen begannen, israelisches Gebiet anzugreifen, um den Einmarsch bewaffneter Anhänger der radikalen palästinensischen Bewegung Hamas in Südisrael zu unterstützen.

Ende der Übersetzung

Quelle: apolut von Thomas Röper

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