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Neues Deutschland: zur Atompolitik Irans

Archivmeldung vom 13.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Iran ist Atommacht. Meint dessen Präsident. Ob Ahmadinedschad es womöglich viel zu eilig hatte, mag dahingestellt sein. Fest steht aber: Drohungen, nicht einmal die mit nuklearen Waffen, fruchten nicht. Im Gegenteil: Sie beflügeln. Es ist schon eine seltsame Art, die Menschheit vor der »Mullah-Bombe« zu bewahren, indem man Sorge trägt, den Konflikt zu eskalieren.

Bush und Ahmadinedschad im Wettstreit des Aberwitzes! Der Unterschied ist nur, dass es nicht erwiesen ist, ob Iran die Bombe will, während es in puncto USA immer klarer wird, dass man über Schlimmstes sinniert und der Gedanke an Krieg sich mehr und mehr in kranke Hirne frisst.
Sicher, Irans Leidenschaft für Kernkraft muss trübe stimmen. Doch wer hat wirklich Angst? Israel ist unruhig, fühlt sich aber wohl gewappnet. Die USA können Tausende Sprengköpfe gegen eine noch nicht vorhandene Bombe aufbieten, und in Irans sieben Nachbarländern war noch keine schrille Stimme zu vernehmen.
Wenn echte Furcht besteht, dann deshalb, weil der Streit zum Flächenbrande führen kann und es Kräfte gibt, die daran arbeiten, ihn zu entfachen. Denn es geht nicht nur um Urananreicherung, sondern auch - und vielleicht sogar vor allem - um Öl und geostrategische Kontrolle. Iran ist so manches vorzuwerfen, zum Übelsten gehört jedoch, dass es am Spiel mit dem Feuer, wie es scheint, geradezu seine helle Freude hat.

Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland

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