Neue OZ: Pleiten, Pech und Pannen
Archivmeldung vom 17.08.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAussage steht gegen Aussage. Und so ist vorerst kein Urteil darüber möglich, ob das Atomkraftwerk Krümmel trotz Sicherheitsbedenken wieder angefahren wurde. Fest steht jedoch: Krümmel ist längst Symbol für Pleiten, Pech und Pannen der Atomwirtschaft.
Ein Brand, offensichtlich unzureichende Reparaturen und dann eine zweite Abschaltung des Reaktors wegen eines erneuten Kurzschlusses im selben Kraftwerksbereich - all das weckt ernste Zweifel an Zuverlässigkeit und Fachkunde des Betreibers. Genau dies sind aber die Voraussetzungen für die Betriebsgenehmigung. Bedenklich stimmt zudem, dass der Energiekonzern Vattenfall sich gerichtlich gegen eine Tonaufzeichnung der Arbeit im Leitstand wehrt. Vertrauensbildende Maßnahmen sehen anders aus.
Dabei wären diese bitter nötig. Denn auch die Vorgänge um das einsturzgefährdete Atommülllager Asse und die seit Jahrzehnten ungelöste Endlagerfrage sind kein Ruhmesblatt für die Atomindustrie und ihre Helfer in der Politik. Wer trotzdem fordert, die Laufzeiten der Kernkraftwerke zu verlängern, muss mit offenen Karten spielen. Doch was geschieht im erst nach langem Streit eingesetzten Asse-Untersuchungsausschuss in Hannover? Dort wird hinhaltend über Zeugenlisten gestritten - ein Trauerspiel.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung