Lausitzer Rundschau: Nur wenige Kassen erheben Zusatzbeiträge
Archivmeldung vom 18.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAllen Unkenrufen zum Trotz werden zum 1. Juli allenfalls drei kleinere gesetzliche Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben müssen. Dass es nicht mehr sind, hat mit der unerwartet starken Fusion vieler Kassen zu tun. Als größere Einheiten können sie ihre Finanzlage schlagartig verbessern.
Das macht die Kassen untereinander wettbewerbsfähiger. Dieser Konzentrationsprozess ist durch die Gesundheitsreform ausdrücklich erwünscht und einstweilen auch ganz im Sinne der Versicherten. Allerdings sollte sich niemand täuschen. Die gute Nachricht gilt nur für einen begrenzten Zeitraum. Kommt eine Kasse nicht mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds aus, dann kann sie Zusatzbeiträge erheben. Auch das schreibt die Reform vor. Damit werden Zusatzbeiträge zu einem legitimen Finanzierungsinstrument der Krankenkassen. Nach Lage der Dinge wird die Wirtschaftskrise einen deutlichen Rückgang der Beitragseinnahmen mit sich bringen. Um die Finanzierung der Gesundheitskosten trotzdem zu gewährleisten, hat der Bundesfinanzminister schon mal vorsorglich vier Milliarden Euro veranschlagt, die als Darlehen ausgereicht werden und von den Kassen bis Ende 2011 zurückzuzahlen sind. Doch was, wenn die Wirtschaft dann immer noch lahmt und die Beiträge nur spärlich fließen? Die Frage ist nicht ob, sondern wann die Zusatzbeiträge kommen.
Quelle: Lausitzer Rundschau