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Westfalenpost: Tobias Blasius zur Einbruchsstatistik

Archivmeldung vom 24.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Sieben Monate vor der Landtagswahl vollführen Landesregierung und Opposition im wohl wichtigsten Kriminalitätsfeld für das Sicherheitsempfinden vieler Menschen ein imposantes Zahlen-Voodoo. Seit die Einbruchszahlen leicht rückläufig sind, kann der angeschlagene NRW-Innenminister Jäger seine Statistiken gar nicht schnell genug auf den Markt werfen. Die CDU wiederum tut so, als sei Jäger persönlich ein Sicherheitsrisiko. Beides ist Unsinn.

Unübersehbar bleibt: Mit 354 Fällen pro 100 000 Einwohner ist das Einbruchsrisiko in NRW deutlich höher als im Bundesdurchschnitt (206 Fälle). Der Wohnungseinbruch bleibt an Rhein und Ruhr zudem ein weitgehend risikoloses Verbrechen. Was die verbesserten Aufklärungsquoten wirklich wert sind, werden erst die Verurteilungsquoten zeigen. Allzu oft reicht Staatsanwaltschaften und Gerichten bei angeblich geklärten Fällen die Beweislage nicht aus.

Die Landesregierung verweist zu Recht auf die ungünstigeren Rahmenbedingungen. Großstädte ziehen Kriminalität stärker an als Dörfer, und NRW beheimatet 29 der 79 deutschen Großstädte. Bei dieser Ausgangslage gehört jedoch der gesamte Instrumentenkasten der Kriminalisten viel beherzter ausprobiert: zusätzliche Ermittlungskommissionen, Schleierfahndung und eine Vorhersage-Software.

Quelle: Westfalenpost (ots)

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