Rheinische Post: Miese Wahltricks
Archivmeldung vom 27.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWahlkampfzeiten sind in den USA harte Zeiten. Für Kandidaten, Politiker und die Strippenzieher im Hintergrund steht viel auf dem Spiel. Sie wollen die unumschränkte Macht, und sie wollen sie ihrer Konkurrenz nicht einfach überlassen.
Das ist nachvollziehbar. Doch auch die Frage, wie sie dabei vorgehen, hat Bedeutung. Wer andere mit Schmutz bewirft in der Hoffnung, ihn unwählbar zu machen, muss entweder ein kurzes Gedächtnis haben oder ein Engel sein. Letzteres kommt wohl nie vor. Barack Obama, den neuen Liebling der Demokraten mit Gewinnerpotential, als gefährlichen Islamisten abstempeln zu wollen, ist infam. Das Spiel ist einfach zu durchschauen. Natürlich versucht die Gegenseite ihre Hände in Unschuld zu waschen, natürlich sind da irgendwelche dunklen Kräfte am Werk. Doch distanzieren tun sich die Saubermänner und -frauen von solchen Verdächtigungen auch nicht. Auch Obama ist Opfer und Täter zugleich. Empfahl nicht er selbst seiner eigenen Partei, ihn zum Kandidaten zu küren, damit die Republikaner keinen Grund hätten, die Schmutzkübel über den Clintons zu leeren. Nichts anderes hatte er mit seiner Empfehlung getan, denn die Ära Clinton war alles andere als eine Vorlesung in Sachen Moral.
Quelle: Rheinische Post (von Godehard Uhlemann)