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Neue OZ: Kommentar zu USA

Archivmeldung vom 06.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nobody is perfect. Selbst einem Barack Obama, der den Wahlkampf bis ins kleinste Detail ausgefeilt hat und die Mitglieder seines Regierungsteams intensiv durchleuchtet, können Fehler unterlaufen. Die Nominierung des ehrgeizigen Gouverneurs Bill Richardson als Handelsminister war einer.

Der ehrgeizige Politiker gilt zwar als Talent, hat aber nicht jene blütenreine Weste, die Obama zur Bedingung macht. Seit Längerem bereits wird wegen eines zweifelhaften Spendenfalles ermittelt. Zwar beteuert Richardson seine Unschuld. Aber das Ende ist offen, und damit hätte der Vorgang unvermeidlich Schatten auf Obamas Start geworfen.

Der ist ohnehin schwierig genug. Schließlich tritt der künftige Präsident ein schlimmes Erbe an. Vorgänger George W. Bush übergibt kein geordnetes Haus, sondern hinterlässt ein Trümmerfeld. Die Wirtschaft steckt in der seit Langem tiefsten und gefährlichsten Krise. Der Ruf der USA als Hort der Menschenrechte ist ramponiert durch eine Beschneidung der Bürgerrechte im Zuge des Anti-Terror-Kampfes und durch Guantánamo, das Ansehen in der Welt schwer angeschlagen durch den auf Lügen begründeten Irak-Krieg.

Bushs Bilanz ist erschütternd, ein glaubwürdiger Neuanfang erforderlich. Zu dem hätte ein zweifelhafter Minister schlecht gepasst. Mit der raschen Entscheidung gegen seinen Freund hat Obama verhindert, dass aus einem vielleicht kleinen Problem eine große Belastung wird.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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