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Westfalenpost: Beruhigende Botschaft

Archivmeldung vom 18.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist ein Befund, der auf den ersten Blick so gar nicht zur Stimmungslage zu passen scheint. Und der gerade deshalb wohl zur rechten Zeit kommt: Nein, unsere Gesellschaft wird nicht immer gewalttätiger.

Unter Jugendlichen hat die Bereitschaft, Gewalt zu ächten, in den vergangenen Jahren insgesamt offenbar zugenommen, der Hang zu eigener Gewalttätigkeit sich verringert. Auch wenn schreckliche Einzelereignisse wie das Massaker in Winnenden oder Ende 2007 der Überfall auf einen Rentner in der Münchener U-Bahm den Blick auf diese Normalität verstellen können. Mehr als drei Viertel der Jugendlichen in Deutschland haben mit Gewalt im eigenen Alltag nichts zu tun, lautet die Botschaft der gestern vorgestellten Studie. Erfreulich auch, dass offenbar mehr Kinder und Jugendliche in ihren Familien gewaltfrei aufwachsen als noch vor Jahren. Statistische Durchschnittswerte, gewiss, aber was sie besagen, heißt: Gemessen an zivilsatorischen Standards steht unsere Gesellschaft besser da als manche Kassandrarufe befürchten lassen. Dem scheinen zwar die auch in dieser Studie erhobenen horrenden Zahlen zur Ausländerfeindlichkeit zu widersprechen. Indes ist der Kriterienkatalog, der sich eingebürgert hat, um das Phänomen zu definieren, in Teilen fragwürdig: Wer etwa wünscht, dass sich Zuwanderer dem hiesigen Lebensstil "besser" anpassen, den halten die Autoren der Studie schon für "in leichter Form" ausländerfeindlich. Das müsste dann aber auch für eine amtliche Integrationspolitik gelten, die auf keiner anderen Prämisse beruht.

Quelle: Westfalenpost

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