Schwäbische Zeitung: Orbáns Ohrfeige
Archivmeldung vom 04.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür Viktor Orbán wird es eng. Nicht, weil Zehntausende den autokratischen Staatsumbau ablehnen. Denn der schäumenden Opposition stehen (immer noch) viele Ungarn gegenüber, die den Kurs der neuen Regierung goutieren. Gefährlicher für Orbán ist die Europäische Union. Denn die könnte den Geldhahn zudrehen, wenn Ungarn die Notenbank zum Appendix und damit zur Geldpresse der klammen Regierung degradiert. Das kleine Land muss allein in diesem Jahr 4,8 Milliarden Euro Schulden refinanzieren - und das wird ohne Hilfe von außen schwer: Staatsanleihen aus Budapest sind fast Finanzmarkt-Ramsch.
Die kühle Abfuhr aus Brüssel ist eine schallende Ohrfeige für die Regierung, die nun trotz Zweidrittelmehrheit im Parlament vor massiven Problemen steht. Wenn weder Währungsfonds noch EU helfen, sieht es düster aus für Orbán. Er wird Abstriche machen müssen, um fest im Sattel zu bleiben.
Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)