Rheinische Post: Schalkes Wagemut
Archivmeldung vom 15.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWohl dem, der gute Freunde um sich weiß, die einem zur Not auch mal den Deckel in der Kneipe bezahlen können. Weil auf dem Deckel des FC Schalke viele, viele Striche stehen, braucht der Fußballklub besonders gute und gut betuchte Freunde.
8,2 Millionen Euro pumpte
sich der Verein bei Privatleuten, um einen Engpass überbrücken zu
können. Getreu dem Vereinslied: "Tausend Freunde, die zusammen
steh'n, dann wird der FC Schalke niemals untergeh'n." Man darf den
Vorgang zumindest als bemerkenswert bezeichnen - sogar in dem an
Kuriositäten reichen Geschäftsfeld Fußball.
Wieder wird deutlich: Der mit 120 Millionen Euro Verbindlichkeiten
belastete einstmalige Arbeiterverein wirtschaftet mit großem,
vielleicht unverantwortlich großem Wagemut. Die Auskunftei
Creditreform siedelt ihn auf dem drittletzten Rang ihrer Tabelle an,
in der sie Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit der Bundesligisten
beurteilt. Schlusslicht: Dortmund. Borussen-Boss Hans-Joachim Watzke
baute schon die Drohkulisse auf für den Fall, dass der
Stadionrückkauf nicht gelänge. Er sprach von der Gefahr einer
Abwärtsspirale und einer existenzgefährdenden Situation. S04 und BVB
boten schon einmal bekömmlichere Derbys.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post