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Rheinische Post: Spion an der Kasse

Archivmeldung vom 15.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte ist für Menschen heute so selbstverständlich geworden wie Telefonieren oder Autofahren. Plastikgeld sorgt für Bequemlichkeit, macht es doch den Gang zum Schalter nahezu überflüssig. Bank und Handel erspart es die teure Bargeldhaltung. Es ist völlig in Ordnung, dass der Einzelhändler bei der Bank nachfragt, ob der Kunde überhaupt liquide ist.

Dass die Bank Daten speichert, geschieht ebenfalls mit Genehmigung des Kunden. Bis hierher handeln Banken und Händler transparent. Dass beide aber einem unbekannten Dritten Einblick in die Kundendaten geben, ist unredlich. Der Zahlungsnetzbetreiber Easycash ist ein solcher Unbekannter. Er dürfte dem normalen Supermarktzahler bis vor wenigen Wochen kaum ein Begriff gewesen sein. Kaum einem Kunden ist also bewusst, dass neben Bank und Händler auch noch Easycash Daten sammelt. Wenn dieser Spion ohne Zustimmung des Kunden Daten erhebt, bündelt, auswertet und möglicherweise für Geld verkauft, ist das ein Skandal. Datenschützer sollten weiter wachsam sein. Handel und Banken müssen ihren Kunden offen und unaufgefordert mitteilen, wer welche Informationen wann und zu welchem Zweck erhebt. Sonst verliert der Kunde schnell das Vertrauen.

Quelle: Rheinische Post

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