Rheinische Post: Der lächelnde Antreiber Köhler
Archivmeldung vom 17.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür Bundespräsident Horst Köhler gilt seit Amtsantritt 2004 ganz besonders: "Die Gedanken sind frei." Der Herr auf Schloss Bellevue füllt die Rolle des lächelnden Antreibers der Nation. Ob er am Ende politische Wirkung bei den wirklich Mächtigen erzielt, steht auf einem anderen Blatt.
Denn die Bremserhäuschen sind voll wie
Wartezimmer in der Grippesaison. Köhlers Plädoyer für eine flexiblere
Altersgrenze, die auf die müden und die frischen Mittsechziger
gleichermaßen Rücksicht nimmt, klingt zwar vernünftig. Dass aber
Vernünftiges und Pragmatisches zwingend auch Gesetz wird, ist keine
deutsche Urerfahrung.
Die agile Bundesministerin von der Leyen, die gestern wie der
Bundespräsident beim Seniorentag in Köln sprach, bewies mit ihrer
Anwesenheit, wie sehr das Wählergewicht der Älteren zugenommen hat;
von der Leyen machte den Senioren aber nicht nur politisch schöne
Augen, sondern sie wurde konkret. Bis 2009 soll es überall im Land
Modellhäuser für alle Generationen unter einem Dach geben.
Wechselseitige Hilfe von Jung und Alt - vielleicht wächst hier wieder
zusammen, was zusammengehört, aber leider in den letzten Jahrzehnten
der Individualisierung und des Getrenntlebens auseinander gedriftet
war: das unschlagbare Team von Großeltern, Eltern, Kindern, alle nah
beieinander.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post