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Südwest Presse: zu Auto-Testfahrten

Archivmeldung vom 26.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wieder ist ein Testfahrzeug in einen tödlichen Unfall verwickelt. War das Auto bei Nacht zu schnell unterwegs? Es schleuderte - immerhin nach einem Aufprall - weitere 250 Meter, ehe es auf dem Dach liegend zum Stehen kam. Wieder ist man nach dem schrecklichen Unglück schnell dabei, Testfahrer per se als unverbesserliche Rambos abzustempeln.

Denn auch für sie gilt die Straßenverkehrsordnung: Sie müssen ihren Fahrstil immer an die aktuelle Verkehrslage anpassen. Doch Testfahrer sind in der Regel keine "Berufsraser", die ohne Rücksicht auf andere mit Tempo 230 und mehr ihre Erlkönige über die Autobahnen jagen. Es sind zumeist Ingenieure, haben oft Familie, sie tragen Verantwortung, sind - wie alle - um ihr eigenes Wohl besorgt. Mit den mit Computertechnik vollgepumpten Fahrzeugen müssen sie an Grenzen gehen, damit das Auto späteren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit bietet. Spätestens jetzt aber gerät ihre Verantwortung in eine kaum abschätzbare Grauzone. Das grundsätzliche Übel ist deshalb ein anderes: Die öffentlichen Straßen sind keine Teststrecken der Autoindustrie! Dieses Bewusstsein hat sich trotz schwerster Unfälle in den vergangenen Jahren bei den Konzernen noch nicht herumgesprochen. Natürlich ist es billiger, Autobahnen für Testfahrten zu nutzen, als zum Beispiel Rennstrecken anzumieten. Aber wie viele Tote muss es denn noch geben, bis die Autobauer endlich reagieren?

Quelle: Südwest Presse

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