Rheinische Post: Rückzug aus Irak?
Archivmeldung vom 08.09.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlSelten hat man einen Bericht mit so viel Spannung erwartet wie den Irak-Report, den Bushs fähigster General, David Petraeus, nächste Woche dem US-Parlament präsentiert. Was die Amerikaner brennend interessiert, ist vor allem dies: Wann wird ihr Präsident zum Rückzug blasen? Stellt Petraeus die ersten Weichen?
Bush selbst hat kleine Schritte in Aussicht gestellt, als er jüngst in der irakischen Krisenprovinz Al-Anbar landete, um Fortschritte zu feiern. Termine machen die Runde, Zahlen, Szenarien. Von Januar 2008 ist die Rede, von viertausend Soldaten, die dann, vielleicht, heimkommen dürfen. Die US-Armee ist ab März 2008 gar nicht mehr in der Lage, ihre jetzige Truppenstärke aufrechtzuerhalten. Es sei denn, sie verlängert die Einsatzdauer. Aber schon jetzt sind die GIs 15 Monate am Stück im Irak, die Pausen wurden zuletzt immer kürzer. Die Brigaden noch mehr zu strapazieren, sie für noch längere Phasen zu stationieren, kann sich kein General erlauben. Weshalb es im Grunde gar keine Alternative zu einem Teilabzug gibt. Wer glaubt, dass Bush den Rückzug befiehlt und die "Boys" im Handumdrehen wieder zu Hause sind, irrt. Ein gesicherter Abzug, der die teure Technik nicht opfert, dauert nach Expertenmeinung neun bis zwölf Monate.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post