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Rheinische Post: Der Traum von Kindern

Archivmeldung vom 29.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Deutschen bekommen, so scheint es, wieder mehr Kinder. Bevor einem jetzt die einschlägigen sozialpolitischen Zusammenhänge durch den Kopf schießen, bevor man selbstredend die Folgen für die Rente durchrechnet und messerscharf Bilanzen politischer Konzepte durchdekliniert, darf man erst einmal innehalten und - fühlen.

Das Stichwort Kinder taucht ja äußerlich vielfach als Problemanzeige auf: als Erziehungsproblem, als Bildungsproblem, als Finanzproblem, als Karriereproblem. Richtig daran ist: Es werden endlich die Lasten wahrgenommen, die Familien zu stemmen haben. Endlich ringt die Politik um Konzepte, wie Familien in einer immer mehr Flexibilität verlangenden Arbeitswelt Familie sein können. Eine Gesellschaft tut gut daran, solche Probleme ernst zu nehmen, durchzurechnen, und nicht, wie einst Kanzler Schröder, als Gedöns abzutun. Das ist die kühle, die rationale Außenseite. Innen geht es um den Herzschlag eines Gemeinwesens. Mehr Kinder heißt mehr Mut, mehr Wärme, mehr von dem, was ergreifend elementar Liebe bedeutet, vielleicht mehr von der Fähigkeit, zwischen wichtig und weniger wichtig zu unterscheiden, kurz: es geht um tiefe Lust am Leben. Nun also: Der Traum von Kindern ist offenbar wieder ein deutscher Traum. Dieser Satz fühlt sich gut an.

Quelle: Rheinische Post (von Jens Voss)

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