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Südwest Presse: zu Fluglotsen

Archivmeldung vom 10.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Manchem Reisenden dürfte die Entwicklung im Tarifkonflikt der Fluglotsen wie ein Sprung in der Schallplatte vorkommen. Kein Wunder, denn das Szenario wird alle paar Jahre wiederholt: Erst droht die Lotsengewerkschaft mit Streik, dann rufen die Arbeitgeber die Schlichtung an, was zur Friedenspflicht führt. Am Schluss raufen sich beide Seiten doch noch zusammen.

Das ist diesmal so, das war 2007 so, und auch in früheren Auseinandersetzungen blieb ein flächendeckender Arbeitskampf aus. Diesmal steht die Schlichtung allerdings unter keinem guten Stern, denn das Verhältnis der Kontrahenten ist nach den jüngsten Gefechten vor Gericht zerrüttet. Auch hat das Vorgehen der Deutschen Flugsicherung (DFS) mit den üblichen Ritualen in einem Tarifkonflikt nichts mehr zu tun. Sie wartete - auf dem Rücken völlig im Unklaren gelassener Urlauber und trotz dringender Appelle mehrerer Richter - bis zum allerletzten Moment, bevor sie den Notausstieg wählte. Das Streikrecht gilt auch für Fluglotsen. Als kleine Berufsgruppe mit großer Macht müssen sie damit verantwortungsvoll umgehen. Bislang hat allein eine Streikdrohung gereicht, um Bewegung in den Konflikt zu bringen. Erpressung, mag die Gegenseite denken. Doch ohne diesen Druck wären die Lotsen erpressbar - mit der Folge schlechterer Arbeitsbedingungen. Nicht gerade die beste Voraussetzung für Sicherheit im Luftraum.

Quelle: Südwest Presse (ots)

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