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WAZ: Freispruch zweiter Klasse

Archivmeldung vom 12.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Toyota-Chef Akio Toyoda war es die größte Niederlage in seiner Karriere. Reumütig entschuldigte sich der Chef des größten Autoherstellers der Welt im Februar bei den Hinterbliebenen der Opfer, die in seinen Fahrzeugen zu Tode gekommen waren. Jetzt kommt heraus: Viele Verunglückte sollen schlicht Fahrfehler gemacht haben - menschliches Versagen eben. Und keine defekte Elektronik war schuld an ihrem Tod. Und doch stärkt das gestern veröffentlichte Prüfergebnis Toyota nur bedingt den Rücken.

Das Urteil der US-Aufsichtsbehörde ist nämlich nur ein Freispruch zweiter Klasse. Die Prüfer konnten sehr wohl mechanische Probleme feststellen. Fußmatten etwa, die das Gas blockierten. Oder Pedale, die einfach verklemmten. Was bleibt, ist nicht nur ein Riesenbatzen, der die Bilanz des ehemaligen Vorzeigekonzerns erheblich schmälern wird. Denn die größte Rückrufaktion in der Geschichte der Automobilwirtschaft ist bereits so gut wie abgeschlossen. Viel länger wird Toyota mit einem angekratzten Image zu kämpfen haben. Wie war das noch gleich bei der Mercedes A-Klasse und dem Elchtest?

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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