WAZ: Annäherung von CDU und Grünen
Archivmeldung vom 01.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie jüngsten Landtagswahlen haben ein politisches Beben ausgelöst. Wir erleben die Geburtswehen der dritten Republik: Nach einem Jahrzehnte währenden Drei-Parteien-System trat 1980 mit den Grünen erstmals wieder eine vierte Partei auf den Plan - seit einigen Wochen spricht vieles für ein dauerhaftes Fünf-Parteien-Gemisch.
Entsprechend groß ist die Aufregung, vor allem in der SPD. Parteichef Beck steht unter internem Beschuss, viele Bürger sehen sich in ihren Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Polit-Elite insgesamt bestätigt. Wie wohltuend hebt sich davon der pragmatisch-gelassene Umgang von CDU und Grünen in Hamburg ab. Auch die jeweiligen nordrhein-westfälischen Basislager signalisieren Gelassenheit. Das hat mit thematischen Annäherungen, vor allem aber mit den handelnden Personen zu tun - die einst dominierende ideologische Verblendung ist heute, trotz aller Vorbehalte und Fremdheit, vielen Akteuren fremd. Schwarz-Grün ist möglich, weil beide ihre Chancen erkennen: Die CDU braucht eine Alternative zur FDP, die Grünen können ihren Preis entsprechend hochtreiben.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung