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Rheinische Post: McCains Schwäche

Archivmeldung vom 13.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kein Nachkriegs-Präsident hat den Ruf der USA in der Welt so ramponiert wie George W. Bush. Im Vergleich zu ihm wird man Richard Nixon, im Innern ein Charakterchen, außenpolitisch (Öffnung gegenüber Maos China) ein Gigant, gewisse Größe nicht absprechen können.

In drei Wochen haben die Amerikaner Gelegenheit, Ansehen zurück zu gewinnen. Wenn nicht alles täuscht, werden sie sich dazu Barack Obamas bedienen. Er ist ein unbeschriebenes Blatt, aber er vermittelt durch Intelligenz und Geschmeidigkeit mehr als Konkurrent McCain eine Ahnung von der Vitalität Amerikas, von dessen Willen zum Aufstieg aus Bush-Trümmern. McCain hatte eine Zeit lang mit seiner Alaska-Zaubernummer Sarah Palin Obamas Frische zu neutralisieren verstanden. Doch das Beben, das von Wall Street ausging und einen Tsunami auslöste, der auf alle Küsten schlägt, macht aus dem Kriegshelden einen verwirrten Truppier. Palin, die ihr "Mädel-vom Lande"-Image geschickt pflegt, gleicht McCains Schwächephase nicht aus, im Gegenteil. Der jüngste Amtsmissbrauchs-Vorwurf, so wahlkampftauglich er auch von Obamas Leuten platziert wird, nährt den Glauben, das Gespann McCain/Palin werde am 4. November gewogen und für zu leicht befunden.

Quelle: Rheinische Post

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