Neues Deutschland: zur Kinderarmut in Deutschland
Archivmeldung vom 30.08.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜber 2,5 Millionen Kinder in Deutschland, dieser reichen Industrienation, müssen auf Sozialhilfeniveau und darunter leben. Die Zahl, die der Kinderschutzbund in seiner jüngsten Untersuchung vorlegt, ist eine Katastrophe - und ein Armutszeugnis imwörtlichen Sinne für die Politik.
Der heutigen Bundesregierung
genauso wie der rot-grünen, die mit Hartz IV die Verdoppelung auf 2,5
Millionen arme Kinder seit 2004 maßgeblich zu verantworten hat.
Der Schutz der Kinder, zu dem sich Deutschland mit der
Unterzeichnung der UNO-Kinderrechtskonvention verpflichtet hat, wird
angesichts des Ausmaßes der Armut mit Füßen getreten. Denn keines
dieser Kinder genießt die elementaren Grundrechte dieser Konvention,
die eine freie Einwicklung ohne Diskriminierungen sowie ein Recht auf
Bildung und Ausbildung garantieren will - das gilt erst recht für
Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Politiker werden nicht müde, auf die Verantwortung auch der Eltern
hinzuweisen. Doch sind es gerade die Eltern der in der Studie
beschriebenen Kinder, die selbst im Teufelskreis der Armut gefangen
und schon mit der eigenen Situation überfordert sind. Wer wissen
will, wohin Armut von Jugendlichen in Deutschland führen könnte,
sollte ins benachbarte Frankreich schauen, wo Jugendliche mit Gewalt
auf erlittenes Unrecht antworteten. Denn wie bereits Charles Dickens
bemerkte: »Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie
Ungerechtigkeit.«
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland