WAZ: Schwarze Liste für Risikofieger: Sicherheitsdruck
Archivmeldung vom 23.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAir Koryo aus Nordkorea, Air Tropiques aus dem Kongo oder Promp Air aus Äquatorialguinea sind nicht eben die Fluggesellschaften, die der gewöhnliche Mitteleuropäer täglich nutzt. Die von der EU-Kommission mit Trommelwirbel vorgelegte Schwarze Liste für Risikoflieger führt fast ausschließlich Airlines dieser Kategorie. Ist der neue Index für die Masse der reisenden Europäer also unerheblich?
Keineswegs. Denn wichtiger als die erstmals
veröffentlichten Namen aller Schrottflieger ist das Instrument der
Schwarzen Liste an sich. Unter dem Eindruck der unheimlichen
Absturzserie im Sommer 2005 haben sich die EU-Staaten endlich dazu
durchgerungen, bei der Luftsicherheit stärker zusammenzuarbeiten.
Dies ist in einem Geschäftsfeld, das von nationalen politischen und
ökonomischen Interessen dominiert wird, nicht wenig. Von der Liste
geht ein wichtiges Signal aus: Dem Preiswahn der Branche wird ein
neuer Sicherheitsdruck entgegen gesetzt. Ist ein Anbieter gleich in
der EU als unzuverlässig gebrandmarkt, dürften seine Tage am Markt
gezählt sein.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung