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Schwäbische Zeitung: Das Maß verloren

Archivmeldung vom 07.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ohne Musik kein Tanz. Ohne Tanz kein Geschäft. Die Argumentation, mit der die Gema mehr Geld fordert, klingt logisch. Professionelle Komponisten oder Musikautoren wollen von ihrem geistigen Eigentum leben - was angesichts der Allgegenwärtigkeit kostenloser Musik im Internet schon schwer genug ist.

Doch mit den neuen Tarifplänen hat die Gema das Maß verloren. Die heftigen Tarifsprünge von mehreren Hundert Prozent wären bei Discos und Musikkneipen keine extremen Einzelfälle, sondern die Regel. Eine gestaffelte Tariferhöhung über einen längeren Zeitraum wäre eher verkraftbar gewesen.

Hinzu kommt, dass die Gema von ihren Geschäftspartnern - falls man diesen Begriff bei einem Monopolisten verwenden kann - als bürokratisches Monster empfunden wird. Flexibilität? Eingehen auf spezielle Anliegen einzelner Kunden? Nichts da. Entnervte Veranstalter verzichten daher lieber auf bestimmte Formate, statt sich einen heillosen Papierkram aufzuhalsen. So erstickt die Gema kulturelles Leben, statt es zu fördern. Im Sinne der Künstler kann das nun wirklich nicht sein.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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