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WAZ: Heuschrecken machen Wind

Archivmeldung vom 10.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nun steigen sogar Heuschrecken - nach Lesart von Ex-Arbeitsminister Müntefering eine Plage des modernen Kapitalismus - in Windenergie ein. Ist das eine gute oder schlechte Nachricht? Gut ist sie dann, wenn man unterstellt, dass die Manager des US-Privatkapitalfonds Blackstone klug genug sind, Investitionen langfristig zu rechnen.

Denn kurzfristig gesehen ist Windenergie nur lukrativ, weil der Staat die Preise festlegt und alle Stromkunden dafür bezahlen. Jetzt blechen die Verbraucher für vermögende Anleger aus Amerika - was völlig in Ordnung geht, solange man das Prinzip der Förderung der Windenergie akzeptiert. Dennoch muss das aufhören. Wenn eine Staatshilfe aus ökologischen Gründen zum Anschub einer neuen Technologie ordnungspolitisch gerechtfertigt sein mag, so ist sie es keinesfalls auf Dauer. Schon heute können die Stromnetze die Windenergie nicht immer aufnehmen. Und welchen Unsinn staatliche Markteingriffe zuweilen produzieren, ist am Beispiel Biosprit und den steigenden Lebensmittelpreisen zu beobachten.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Thomas Wels)

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