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Neue OZ: Londoner Lektionen

Archivmeldung vom 25.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eigentlich kann die überfällige britische Untersuchung zur Rolle des Königreichs im jüngsten Irak-Krieg keine Überraschungen liefern. Die völkerrechtswidrige Invasion im Jahr 2003 wurde mit gefälschten Geheimdienstberichten und der Existenz von Massenvernichtungswaffen begründet.

In der Nachwirkung des 11. September 2001 hielten die USA und Großbritannien Saddam Hussein für einen Top-Terroristen und den Irak für einen sicheren Hafen fundamentalistischer Extremisten.

Dies war eine Fehlanalyse, Massenvernichtungswaffen wurden nicht gefunden, 179 britische Soldaten und viele unschuldige irakische Zivilisten verloren ihr Leben. Doch gerade wegen dieser Klarheit über das Geschehene ist es umso wichtiger, dass das Gremium selbst zu diesem Ergebnis kommt. Dass alle Beteiligten - Regierungsvertreter, Militärs und Diplomaten - Einsicht zeigen und ihr Tun kritisch hinterfragen.

Darüber hinaus müssen in London Lehren für die Zukunft gezogen werden. Bevor man sich mit 46000 Soldaten Hals über Kopf in einen Krieg stürzt, müssen die Grundlagen für eine solch schwerwiegende Entscheidung absolut wasserdicht sein. Afghanistan, aber noch viel mehr der Irak haben zudem schmerzhaft verdeutlicht, dass der Wiederaufbau eines Landes schon vor einem Waffengang klug vorbereitet werden muss.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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