Rheinische Post: Wettbewerb regelt Zahl der Kassen
Archivmeldung vom 28.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Mindest-Mitglieder-Zahl für Gesetzliche Krankenkassen festzulegen, ist mit Verlaub eine Schnapsidee. Es gibt gute Argumente dafür, die Zahl der Krankenkassen zu verringern. Weniger, aber größere Krankenkassen könnten Einsparungen bringen.
Sie können für
ihre Versicherten gute Preise bei Apotheken, in Krankenhäusern und
Arztpraxen aushandeln. Je größer eine Kasse ist, desto lukrativer ist
es für die Gesundheits-Anbieter, sich mit der Kasse auf einen Handel
einzulassen. Größere Kassen versprechen auch weniger Bürokratie.
Zurzeit müssen sich Ärzte mit Formularen von 250 Krankenkassen
herumplagen. Anträge auf Chroniker-Programme und für Kuren müssen
vereinheitlicht werden, damit die Ärzte wieder mehr Zeit mit den
Patienten und weniger Zeit mit Papierkram verbringen. Je weniger
Kassen es gibt, desto übersichtlicher wird das System.
Doch die Argumente reichen nicht dafür aus, dass die Politik eine
bestimmte Kassenzahl vorgibt. Wie viele Gesetzliche Kassen für ein
Volk von 80 Millionen Menschen sinnvoll sind, kann nur der Markt
bestimmen. Und der wiederum kann es nur regeln, wenn tatsächlich
endlich Wettbewerb ins System einzieht. Mehr Vertragsfreiheit und
Verhandlungsmöglichkeiten für die Krankenkassen ist dazu ein
wichtiger Schritt. In der Praxis wird sich dann zeigen, wer
effektiver ist - die Großen oder die Kleinen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post