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Rheinische Post: Kommentar: Verlorene Gewissheiten

Archivmeldung vom 18.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Der Wechsel im Weißen Haus bedeutet auch für die deutsche Politik einen tiefen Einschnitt. Die Themen Klima-Schutz, Atompolitik, Nato und Kampf gegen den Terror waren schon mit der alten US-Administration nicht immer einfach. Bei allen Schwierigkeiten aber half die Gewissheit, dass man seine Politik an den gleichen Werten ausrichtet. Die Gewissheit gibt es künftig nicht mehr. Obamas Abschiedstournee in Europa ist daher auch eine Aufforderung an Deutschland und die EU, in den transatlantischen Beziehungen mehr Eigenständigkeit für die Bewahrung von Demokratie und Humanität an den Tag zu legen.

Wenn Trump auch nur in Teilen umsetzt, was er im Wahlkampf angekündigt hat, muss der Rest der westlichen Welt mehr Verantwortung übernehmen. Insbesondere Deutschland wird in dieser Rolle gefragt sein.

Die Verteidigungsausgaben werden steigen müssen, die Entwicklungsausgaben ebenso. Die eigene unabhängige Terror-Abwehr muss effizienter werden. Und beim Klimaschutz bedarf es einer Koalition der Willigen, wenn die Amerikaner aussteigen.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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