Lausitzer Rundschau: Einheitsversicherung statt Rente mit 67
Archivmeldung vom 27.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Rentenversicherung für alle - das klingt sicher verlockend. Selbst die SPD zieht ein solches Konzept programmatisch in Betracht. Es ist ja auch schwerlich einzusehen, dass sich die Erwerbstätigen hierzulande in sozialverscherungspflichtige und nicht sozialversicherungspflichtige Gruppen spalten.
Würden Politiker genauso in die gesetzliche
Rentenkasse einzahlen wie Arbeitnehmer, wäre es um die Akzeptanz des
Systems wohl besser bestellt. Das Modell als glorreiche Alternative
zur Rente mit 67 zu verkaufen, wie es DGB und Sozialverbände tun,
geht allerdings meilenweit an der Realität vorbei. Natürlich kommt
zunächst einmal mehr Geld in die Kassen, wenn der Kreis der
Beitragszahler größer wird. Doch langfristig erwachsen daraus auch
höhere finanzielle Belastungen durch die späteren Rentenzahlungen.
Das gilt besonders für Selbstständige und Beamte, die statistisch
gesehen eine längere Lebenserwartung haben als Arbeitnehmer.
Spätestens an dieser Stelle wird auch klar, dass der demografische
Wandel nicht durch eine Einheitsversicherung zu überlisten ist. Wenn
sich die Lebenserwartung tendenziell für alle verlängert, dann kann
die Konsequenz nur in einer schrittweisen Verlängerung des
Arbeitslebens bestehen. Alles andere würde einen unzumutbaren Anstieg
der Beiträge nach sich ziehen oder Mini-Renten, von denen niemand
leben kann. Die Verheißung der Gewerkschaften ist also nur
Augenwischerei. Recht einsilbig wird man dort übrigens, wenn es um
bestimmte Bevölkerungsgruppen geht, die wegen ihres geringen
Einkommens gar keine Altersvorsorge leisten können. In diesem Falle
müsste der Staat einspringen. Die Berechnungen dazu sucht man im
Modell der Gewerkschaften und Sozialverbände vergebens.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau