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WAZ: Dampf rauslassen

Archivmeldung vom 04.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Offenbar will die nationalkonservative Führung Polens, dass über die ganze Sache kein Wort mehr verloren wird. So aber lässt sich Freundschaft mit Nachbarn, die auf der Verständigung über die gemeinsame Geschichte und also auch über die Vertreibung beruhen muss, nicht dauerhaft herstellen.

Die Aufregung in Warschau schon über die Ausstellung "Flucht, Vertreibung, Integration" in Berlin und jetzt über den Heimat-Tag der Vertriebenen ist auch inhaltlich nicht nachzuvollziehen. Erika Steinbach und Horst Köhler haben sich am Samstag alle Mühe gegeben, die Vertreibung differenziert dazustellen, so dass für "Beunruhigung" keinerlei Anlass ist.
Aber in Polen herrscht derzeit eine nachgerade vordemokratische Empfindlichkeit, die sich schon über einen Artikel in einer kleinen linken deutschen Tageszeitung lauthals zu empören vermag. Man möchte der polnischen Führung doch raten, den künstlich hineingepumpten Dampf aus der Sache herauszulassen, zumal auf lokaler Ebene zwischen Vertriebenen und der polnischen Gegenseite offenkundig längst die Verständigung blüht.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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