WAZ: Abbruch der Tarifverhandlung: Ein Diktat
Archivmeldung vom 13.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHartmut Möllring gilt als harter Brocken in Verhandlungen. Das muss in dem Tarifkonflikt zwischen Ländern und der Gewerkschaft Verdi kein Nachteil sein. Denn die Länder haben durch die Bank kein Geld.
Sie sind zum Sparen verdammt. Die Verlängerung
der Arbeitszeit kann ein Beitrag dazu sein. Doch im Streit um diesen
Punkt ist Möllring ohne Zweifel zu weit gegangen. Es geht darum,
jetzt endlich einen Kompromiss zu finden. Möllring hingegen sagt der
Gewerkschaft: Ich will die 40-Stunden- Woche, entweder ihr willigt
ein, oder die Verhandlungen sind beendet. Das ist keine Verhandlung,
das ist Diktat. Wenn Möllring diese Taktik weiterhin so knallhart
durchzieht, braucht er sich mit Verdi erst gar nicht mehr an den
Verhandlungstisch zu setzen. Dann steht das Ergebnis von vornherein
fest: die Tarifgemeinschaft zerbröselt noch weiter, die Bezahlung im
öffentlichen Dienst hängt von der jeweiligen Kassenlage ab, und ein
Ende der Streiks ist nicht absehbar. So geht es nicht. Auch die
Arbeitgeber müssen sich jetzt endlich bewegen.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung